Der Starkregenindex dient zur Einordnung eines Starkregenereignisses hinsichtlich
seiner Extremität und seiner potenziellen Auswirkungen.
Ob eine Regenmenge, die in einem bestimmten Zeitraum fällt, als extrem zu bewerten
ist, hängt vom Ort und der Zeit ab.
An manchen Orten kommt es häufiger zu hohen Niederschlagsmengen als an anderen
Orten. Typischerweise sind z. B. in Hanglage im Mittelgebirge höhere Niederschläge
zu erwarten als im Norddeutschen Tiefland.
Diese unterschiedliche Niederschlagsverteilung geht über den Vergleich mit Messdaten
aus der Vergangenheit in die SRI-Bestimmung ein.
Ein hoher SRI steht also für ein besonders extremes Ereignis, nicht nur im Sinne
von: besonders hoher Niederschlag, sondern auch im Sinne von: besonders seltenes
Ereignis.
Auf Ereignisse, die besonders selten auftreten, ist die Bevölkerung und die
Verwaltung in vielen Fällen nicht gut vorbereitet, und es kommt zu hohen Schäden.
Da es wenig oder keine Erfahrungen mit den Ereignissen gibt, ist es schwer, die
Auswirkungen im Einzelnen vorherzusagen und dafür die geeigneten Vorkehrungen zu
treffen.
Ob allerdings die Auswirkung eines Niederschlags extrem ist, hängt von weiteren
Faktoren ab, z. B. davon, wie gut das Regenwasser im Boden versickern kann, wieviel
Wasser die Kanalisation aufnehmen kann, oder ob das Regenwasser in einem Tal
zusammenfließt und daraus eine gefährliche Sturzflut entstehen kann.
Diese Informationen gehen in den SRI nicht ein.
Um abzuschätzen, wie extrem die Auswirkung eines Starkregenereignisses ist, müssen
also zusätzlich zu dem SRI noch weitere Faktoren berücksichtigt werden.
Im Bereich
"Starkregenereignisse" werden
dafür
zusätzliche Kenngrößen aus dem
CatRaRE-Datensatz
angezeigt, u. a. der TPI, die Bevölkerungsdichte und der Versiegelungsgrad.